Eine Chance für Europa -
Digitale Souveränität
Voraussetzungen für digitale Souveränität sind vielfältig
Die Voraussetzungen für eine digitale Souveränität bestehen aus Datensouveränität und technologischer Souveränität in den Bereichen Hardware, Software und Architektur. Datenschutz und Informationssicherheit bilden zusammen einen weiteren Eckpfeiler der digitalen Souveränität und erfordern „harmonisierte Produkt-Anforderungen über Unternehmensgrenzen und Länder hinweg zu schaffen, die die gesamte Supply-Chain sowie den gesamten Produktlebenszyklus betreffen.“[2]
Darüber hinaus ist die digitale Souveränität sowohl eine Frage der Gerichtsbarkeit als auch der Fachkompetenz für die erforderlichen Anpassungen.
Für Verbraucher*innen ist technologische Souveränität gleichbedeutend mit dem Recht auf wirksamen Schutz ihrer selbstbestimmten Informationen. Konkretisiert werden kann dies unter anderem auf Datenschutz, Informationssicherheit, Interoperabilität und Nachhaltigkeit. Nach Angela Merkels Definition der digitalen Souveränität im Jahr 2019, müssen Menschen in die Digitalisierungsprozesse mit einbezogen werden und die Kontrolle über ihre persönlichen Daten behalten.[3]
In der Realität kann beobachtet werden, dass Verbraucher beim Kauf von analogen oder physischen Produkten durchaus auf Zertifikate und Sicherheitsstandards achten, jedoch virtuellen Angeboten meist blindlings vertrauen. Gründe dafür könnten der zusätzliche Aufwand, um an die entsprechenden Information zu gelangen, oder mangelndes Risikobewusstsein sein. Häufig wissen Nutzer*innen auch nicht, wie, wo oder von wem ihre Daten verarbeiten werden. Oder aber, wie man seine eigenen Daten verwalten sollte und welche Rechte man hat. Im Gegenzug häufen sich jedoch die Compliance-Vorfälle.
Nachstehend finden Sie einige Fragestellungen, die sich Unternehmen selbst beantworten sollten, um sich der digitalen Souveränität anzupassen:
- In welchen Fällen kann und sollte ich die volle Kontrolle über die Daten meiner Kund*innen haben?
Wie stelle ich sicher, dass digitale Souveränitätsstandards in das Design meiner Hardware mit einbezogen werden?
Bin ich von einem meiner Partner abhängig und wenn ja, ist dies freiwillig?
Habe ich sichergestellt, über die neuesten technischen Entwicklungen, aber auch über den effizientesten Datenschutz, die Informationssicherheit sowie über die neuesten Bias-Features auf dem Laufenden zu sein?
Welcher Grad an Transparenz wird von Regulierungsbehörden und anderen Interessengruppen erwartet und wo liegen deren Grenzen?
- Bin ich vollständig im Bilde darüber, welchen Gesetzen meine Partner unterliegen und welchen nicht?
Unternehmen müssen die Interessen der Menschheit, der Gesellschaft und der Umwelt in den Fokus ihrer digitalen Transformation rücken. Obwohl das Konzept der digitalen Souveränität aus Europa stammt, bilden die Grundsätze, auf denen es gebaut ist, eine solide Grundlage für ALLE Unternehmen, um eine faire, verantwortungsbewusste und nachhaltige technische Weiterentwicklung zu schaffen und zu etablieren.